Beispielhafte Zusammenarbeit der
Abfallverbände Gmünd und Zwettl



Verbandsobmann
Bgm. Roland Wallner

 


Verbandsobmann
Bgm. Herbert Gottsbachner


Nur durch eine breite Zusammenarbeit der Gemeinden kann es zu einer Stärkung der regionalen Entwicklung kommen. Dieses Motto prägt seit langem die Entwicklungskonzepte des Landes und der Regionen. Speziell wenn man unsere Waldviertler Gegebenheiten betrachtet, ist dieses Ziel besonders vorrangig.

Vorwiegend ökonomische Notwendigkeiten bedingen auch Aktivitäten und Lösungen über Bezirksgrenzen hinaus. Dies haben die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der Abfallverbände Gmünd und Zwettl bereits frühzeitig erkannt und so arbeiten beide Verbände bereits seit einigen Jahren vorbildlich zusammen. Diese Zusammenarbeit kommt besonders durch eine gemeinsame Gebührengestaltung ab dem Jahr 2004 zum Ausdruck. Auch die gravierende Veränderung in der niederösterreichischen Abfallwirtschaft durch die Errichtung einer zentralen Müllverbrennungsanlage nahmen wir zum Anlass, gemeinsam über die logistische Abwicklung vor Ort nachzudenken. So wurde eine gemeinsame Gesellschaft bürgerlichen Rechtes gegründet, die den Verbänden Gmünd und Zwettl zu jeweils 50% gehört. Hauptaufgabe für diese Gesellschaft ist die Errichtung einer zentralen Müllumladestation, wo der Rest und Sperrmüll der Region verpresst und für den Bahntransport bereit gestellt wird, sowie eines zentralen Altstoffsammelzentrums als Zwischenlager für beide Bezirke.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass ein derartiges Vorhaben aus ökonomischen Überlegungen erst ab einem Jahresdurchsatz von etwa 15.000 Jahrestonnen Sinn macht, einer Menge also, über die beide Bezirke derzeit verfügen. Nach einer kurzen aber sehr intensiven Standortsuche konnte mit dem Stift Zwettl im Bahnhofsbereich Kleinschönau für etwa 1,5 ha ein langfristiger Vertrag in Form eines Baurechtes abgeschlossen werden. Dieser Standort erfüllt alle notwendigen Anforderungen für ein derartiges Projekt, wie ausreichendes Platzangebot, entsprechende Verkehrsanbindung, unmittelbarer Gleisanschluss und Abgeschiedenheit vom Wohngebiet.

Baubeginn war am 28. Juli 2003 und bereits am 16. Dezember, also nach einer minimalen Rekordbauzeit von nicht einmal 5 Monaten, konnte der Probebetrieb termingerecht aufgenommen werden. Der Betrieb der Anlage wurde an die Firma Brantner&Dürr ausgelagert. Zum Abschluss der Bauarbeiten möchten wir uns bei allen an der Verwirklichung dieses Projektes beteiligten Firmen und Institutionen für die effiziente und gute Ausführung bedanken. Alle Arbeiten konnten zufriedenstellend und fristgerecht abgeschlossen werden. Täglich werden nun bis zu 100.000 Kilogramm Rest- und Sperrmüll aus den Bezirken Gmünd, Zwettl und Waidhofen/Thaya in eigens dafür angekaufte Container verpresst, auf die bereit gestellten Waggons verladen und zur thermischen Verwertung zur Müllverbrennungsanlage der AVN nach Dürnrohr gebracht.

Insgesamt verlassen also etwa 1500 Container jährlich per Schiene unsere Anlage, wodurch der Straßenverkehr ganz erheblich entlastet wird. Durch diese beispielhafte Zusammenarbeit der Abfallverbände Gmünd und Zwettl verfügt das obere Waldviertel nunmehr über ein modernstes Abfalllogistikzentrum. Die gemeinsam errichtete Anlage ist ein fundamentaler Baustein in einem Gesamtkonzept einer nachhaltigen, effizienten und umweltschonenden Abfallwirtschaft, die auf das vornehme Ziel ausgerichtet ist, keine Altlasten mehr zu produzieren, damit wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte und intakte Umwelt erhalten.

Denn nur so macht Abfallwirtschaft Sinn!